Liebe Damen und Herren,
die Perfektion ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Technik und Wirtschaft sind an dieser Stelle gute Beispiele. Doch nicht überall ist diese Perfektion als sinnvoll begründet, insbesondere da, wo das Aussehen über den Inhalt hinausreicht.
Auf den untenstehenden Bildern sehen Sie den sogenannten Honigschaum. Dieser bildet sich während des Kaltschleuderns (Anreicherung des Honigs mit dem Luftsauerstoff) und steigt später im abgefüllten Gefäß mit der Zeit wieder hoch. Dabei heften sich an die Luftbläschen die feinen Pollenteilchen an. Aufgrund dessen ist der Honigschaum mit den natürlichen Aromastoffen und der eiweißhaltigen Pollensubstanz hochkonzentriert. Die Bezeichnung als „Essenz des Honigs“ ist an dieser Stelle durchaus angebracht. Doch selten ist es bei den regionalen Imkern, geschweige denn im Supermarkt, zu finden. Das Aussehen hat eben die oberste Priorität. Bei den letzteren wird der Honig auch gerne filtriert, um schließlich den Kristallisationsvorgang zu hemmen (Entziehung der Kristallisationskeime/Pollen). Regionale Imker stehen daher unter enormen Druck bei der Vermarktung. Die Preispolitik der Supermärkte ist nicht zuschlagen, wohl aber die Qualität.
Wir möchten unseren Kunden jetzt nicht den Honigschaum andrehen, nur etwas klarstellen. Nämlich: wenn dieser trotz des Abschäumens in den Gläsern auftritt, so werden diese Gläser nicht als Ausschuss aus dem Verkauf genommen, da es eben gar kein Ausschuss ist. Außer es ist der Schaum, der aufgrund von Gärungsprozessen sich gebildet hat. Die Ursache ist hierfür in erster Linie zu hoher Wassergehalt (unreifer Honig). Am Endprodukt ist dies an der flüssigen Schicht oben und am alkoholischen, süß-säuerlichen Duft zu erkennen. Das ist definitiv ein Ausschuss und wird keinesfalls toleriert! Den richtigen Schaum erkennen Sie am herrlichen Duft, frei vom Gärgeruch.
Bleiben Sie gesund und passen Sie gut auf sich auf 🙂
Wieder was gelernt 🙂